Unsere Kritik

Zum Hintergrund

Vor drei Jahren hat Kardinal Woelki im Erzbistum Köln das Projekt „Pastoraler Zukunftsweg“ gestartet. Beim Seelsorgebereichsforum am 24. September 2020 wurden die Ergebnisse und der geplante weitere Weg hin zur „Pfarrei der Zukunft“ vorgestellt. Die kurz vorher erfolgte Veröffentlichung, dass die aktuell 570 Pfarrgemeinden des Bistums auf 50-60 Pfarreien reduziert werden sollen – eine Option, über die vorher nie diskutiert wurde, verärgerte die anwesenden Vertreter des Pfarrgemeinderates,  der Kirchenvorstände und die weiteren Engagierten. Zu großen Irritationen führte die Tatsache, dass die Ausgestaltung im Einzelnen noch völlig ungewiss und nicht einmal in Ansätzen konkret nachvollziehbar ist.

 

Unsere Kritik am bisherigen Vorgehen

Keine genaue Mitwirkung der Betroffenen auf allen Ebenen

Offensichtlich wurden nach der anfänglichen Ideen- und Themensammlung weder die ehrenamtlichen Gremien noch die Seelsorgerinnen und Seelsorger bis hin zu den leitenden Pfarrern, welche die Ergebnisse des Prozesses umsetzen sollen, in einen Dialog und die Entscheidungsfindung einbezogen. Dass durch die Situation unter Corona der Austausch nun erschwert ist, belastet das Vorgehen zusätzlich.

Wenig Wertschätzung der bisherigen Arbeit

Wir rechnen wegen des bisher eingeschlagenen Weges mit einer rapiden Abnahme an Motivation bei vielen Ehrenamtlichen und Seelsorgern, ja sogar mit massiven Widerständen und dem Verlust bereits erreichter „Selbstverständlichkeiten“ und gewachsenen Vertrauens.
In den Pfarreien des vor über einem Jahrzehnt gegründeten Seelsorgebereiches gibt es ein intensives Bemühen um Zusammenarbeit und Miteinander. Dies war nur möglich, weil der Bereich räumlich und personell überschaubar ist. Ein Netzwerk der Arbeit und des Vertrauens muss möglich sein und auch in Zukunft bleiben.

Ein geistlicher Prozess?

Die Sorge um schwindendes Personal und Geld steht mehr im Mittelpunkt als die Sorge, wie Kirche die Menschen vor Ort erreichen kann. Gemeinsames Bemühen entsprechend dem gemeinsam erstellten Pastoralkonzept „Christus ist unsere Mitte – gemeinsam in die Zukunft“ hat auf der Ebene der Pfarreien wie der Pfarreiengemeinschaft ein vertrauensvolles Miteinander ermöglicht. Man muss einander in konkreter Begegnung und Zusammenarbeit kennen- und schätzen lernen können. Hier gilt es weiterzuarbeiten.
Ein wirklich geistlicher Prozess braucht Zeit und das Vertrauen in das Wirken des Heiligen Geistes in den Begegnungen des Alltags. Das Wachsen und Reifen der notwendigen Entscheidungen lässt sich nicht „von oben“ verordnen und nicht erzwingen.

Unser Ziel: Einladung um Austausch über die Zukunftsperspektiven

Wir wünschen uns einen Austausch und die Vernetzung der bistumsweiten Überlegungen vor der Entscheidung zur Festlegung der Struktur der Sendungsräume als „Pfarrei der Zukunft“. Erst danach kann die Entscheidung, dann freilich unter Beteiligung der betroffenen Gemeinden, der Bistumsgremien und aller pastoralen Berufsgruppen, getroffen werden. 

20.000 Stimmen für ein anderes Konzept

Nach Aussage des Generalvikariats finden die Pläne eine breite Zustimmung. Es wird in diesem Zusammenhang von Umfragen mit 20.000 positiven Stimmen gesprochen. Wir sind der Ansicht, dass es sicherlich mindestens genauso viele Stimmen im Erzbistum Köln gibt, die die Vorstellungen des Kardinals sehr kritisch sehen und bereit sind, SO NICHT zu sagen. Darum wollen wir 20.000 Stimmen sammeln. Macht mit und helft uns dabei. Teilt den Link zur Seite, erzählt in Eurer Gemeinde davon, schreibt auf Facebook, Instagram und Twitter darüber.