Aus bisher 180 Seelsorgebereichen mit 500 Pfarreien sollen zukünftig 50-60 Pfarreien werden!

 

„Wahnsinn! Unfassbar! Da fehlen mir die Worte!“ –  Solche und ähnliche Reaktionen gab es als spontane Reaktionen in unserer Pfarreiengemeinschaft Frechen auf die jüngst in den öffentlichen Medien von der Bistumsleitung angekündigte Zusammenlegung von Seelsorgeeinheiten in kaum vorstellbarer Größenordnung. 

Dass es in diese Richtung gehen könnte, hatte sich in den vergangenen Monaten angedeutet. Dennoch blieb bei aller Unklarheit bisher noch die Hoffnung, dass vieles zwar von einigen angedacht, aber doch nicht ohne Beteiligung der Gemeinden entschieden sei….

„Obwohl die Beteiligung der Gemeinden im April Corona bedingt ausfiel, wurde an den Plänen zur Umstrukturierung weitergearbeitet und diese nun im Diözesanpastoralrat vorgestellt.“, so schrieb der Generalvikar im Juli: „Auch die Arbeit im Generalvikariat geht unter den veränderten Umständen weiter, und nicht zuletzt laufen die Überlegungen und Diskussionen in den verschiedenen Arbeitsgruppen der Aktuellen Etappe des Pastoralen Zukunftsweges weiter.“ – Jetzt ist die Katze aus dem Sack! Und wie kann es unter diesen Vorzeichen nun weiter gehen – wenn es kein Alleingang werden soll?

Es geht um die Zukunft unserer Gemeinden: Seelsorgebereichsforum am 16. September

Unter der bedeutungsvollen Überschrift „Gemeinsam nach vorne gehen. Der Pastorale Zukunftsweg vor Ort“ lädt das Erzbistum Köln zu einer Informationsveranstaltung, dem so genannten Seelsorgebereichsforum, ein, um die Pläne und Inhalte der Bistumsleitung vorzustellen. Der Termin für die Pfarreiengemeinschaft Frechen ist am Mittwoch, 16. September, von 19.00 bis 21.30 Uhr in der Kirche St. Maria Königin, Frechen. Alle Interessierten, besonders die Mitglieder des Pfarrgemeinderates und der Kirchenvorstände, sind dazu eingeladen. Aufgrund der aktuellen Lage melden Sie sich bitte bis Montag, 14. September, im Pastoralbüro (Tel. 99 100 oder b.mertes@kirche-in-frechen.de) zu dieser Veranstaltung an. Wir benötigen ihre Kontaktdaten, um eine Corona-Rückverfolgung zu ermöglichen und auch im Vorfeld die begrenzten Plätze zu vergeben.

Die ausführlichen Informationen des Erzbistum Köln dazu finden Sie unter zukunftsweg.koeln/#pfarreiderzukunft.

 

Geht diese Rechnung auf?

Nüchtern betrachtet lassen die Zahlen zukünftig folgendes Szenario erwarten:  Wenn es für 1.905.000 Katholiken im Erzbistum Köln 50-60 Pfarreien geben wird, dann gehören zukünftig zu jeder Pfarrei ca. 32.000 – 38.000 Katholiken. Diese Zahl erreicht keine Stadt im Rhein-Erft-Kreis, der aktuell rund 213.000 Katholiken zählt; Frechen hat z.Zt. 22.100 Katholiken. Weiter gerechnet ergibt sich daraus: (mindestens) 2 Städte werden zu einer Pfarrei zusammengefasst werden. Kann und darf es richtig sein, dass demnach aus den bisher 19 Seelsorgebereichen mit 87 Pfarrgemeinden zukünftig 5 neue Pfarreien werden, die jeweils von einem Pfarrer geleitet werden?

 

Es deutet sich die größte Strukturreform in der Geschichte der Kirche von Köln an! Das wirft bedrängend viele Fragen auf, die dringend gestellt und beantwortet werden wollen und müssen:

Ø  In welchem Maß passt als Überschrift für diesen Strukturprozess noch der postulierte Anspruch eines Geistlichen Prozesses?

Ø  Wie kommt der Dialog, von dem Kardinal Woelki spricht, in diesem Prozess heute  – und zukünftig in immer größeren Gebilden  – noch zustande?

Ø  Es ist klar, dass es Veränderungen geben muss. Aber gibt es durch größere Seelsorgeeinheiten mehr Priester?

Ø  Wer übernimmt und trägt dafür die Verantwortung?

Ø  Wie sind die Gemeindemitglieder, die Seelsorger/innen, die leitenden Pfarrer eingebunden in die weitere Entwicklung und Umsetzung der Pläne?

Ø  Wer entscheidet z.B. welche Kirche, welches Pfarrheim erhalten bleibt? Wie das Geld in den Pfarreien verteilt werden soll? 

 

Noch gibt es mehr Fragen als Antworten. Aber uns trägt die Gewissheit: Solange Fragen gestellt werden, besteht Hoffnung.